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Ländisch
Sanierung Doppel-Mehrfamilienhaus an der Ländischstrasse in Feldmeilen
Die beiden aneinander gebauten Mehrfamilienhäuser aus dem Jahr 1975 wurden ursprünglich mit einer elektrischen Heizung und Warmwasserbereitung versorgt. Im Rahmen der Sanierungsmassnahmen wurde die Elektroheizung im Herbst 2016 durch das System 2SOL ersetzt. Da im Gebäude keine hydraulische Wärmeverteilung besteht, wird die Wärmeverteilung nun in der neuen Dämmebene an der Aussenfassade geführt.
Im Auftrag des Bundesamts für Energie haben wir eine Studie über die Regeneration von Erdwärmesonden anhand des Beispiels Ländisch erstellt. Dafür wurden u.a. die Messwerte mehrerer Jahre analysiert.
Die baulichen Sanierungsmassnahmen
Die bauliche Sanierung umfasste die Dämmung der Fassade mit 20 cm Mineralwolle, die Dämmung der Kellerdecken, den Austausch der Eingangstüren und die Dachsanierung. Letztere wurde vorgezogen durchgeführt, um nicht vor Ablauf der Lebensdauer der Hybridkollektoranlage diese für eine spätere Dachsanierung rückbauen zu müssen.
Lesen Sie mehr darüber im Interview mit dem Bauherren.
Ersatz der Elektroheizung aus dem Jahr 1975
Als das Doppel-Mehrfamilienhaus anfangs der 1970er-Jahre erstellt wurde, herrschte die Ölkrise. Ein Grossteil der Schweizer Bevölkerung begrüsste damals die neuen Atomkraftwerke und hatte den Eindruck, Strom stünde in riesigen Mengen und fast kostenlos zur Verfügung. Dies waren einige der Gründe, weshalb sich die Bauherrschaft vor 40 Jahren für eine Elektroheizung entschied. Als dann die Sanierung anstand, waren die Eigentümer jedoch überzeugt, dass die Elektroheizung nicht mehr zeitgemäss war und deshalb weichen musste. Hinzu kam, dass im Kanton Zürich mittlerweile sowohl die Installation neuer Elektroheizungen als auch deren Ersatz verboten sind. Alte Elektroheizungen dürfen lediglich repariert werden, im Sinne von „am Leben erhalten“. Für die Bauherrschaft waren aber weniger die gesetzlichen Vorschriften ausschlaggebend, um auf erneuerbare Energien zu setzen, als ihre persönliche Haltung.
Normalerweise erfolgt im System 2SOL die Wärmeabgabe über eine Bodenheizung. Der Bauherrschaft was es wichtig, dass die Mieterinnen und Mieter während des gesamten Umbaus in ihren Wohnung bleiben konnten. Der Einbau einer Bodenheizung wäre in bewohntem Zustand kaum möglich gewesen. Deshalb wurden grossflächige Radiatoren eingebaut und die eine neue Wärmeverteilung in der Dämmebene an der Fassade geführt. Durch den Einsatz grosser Heizkörperflächen ist es gelungen, die Vorlauftemperatur auf 46°C auszulegen. Dies ist beachtlich bei einer der Sanierung, die nicht im Minergie-Standard erfolgte.
Die Mieter konnten während der gesamten Dauer der Sanierungsarbeiten in ihren Wohnungen bleiben
Die Bauherrschaft hat ein sehr gutes Verhältnis zur Mieterschaft. Viele Mieterinnen und Mieter leben schon sehr lange in dem Haus, einer sogar seit dem Erstbezug im Jahr 1975. Deshalb kam für die Bauherrschaft nur eine Sanierung in bewohntem Zustanz in Frage. So kam es auch zu keinem Mieterwechsel aufgrund der Bauarbeiten. Eine Familie ist sogar neu eingezogen, obwohl sie, wusste dass kurz nach ihrem Einzug saniert würde und, mitteilte dass ihnen dies nichts ausmache.
Übersicht über die technischen Daten
Doppel-Mehrfamilienhaus, Baujahr 1975, 17 Wohneinheiten mit ca. 2000 m² Fläche
• Energetische Gebäudesanierung (2016) ohne spezielle Zertifizierung
• Baulich: Fassadendämmung, Dachsanierung, Kellerdeckendämmung
• Technisch: neue Wärmeerzeugung nach 2SOL
• Neue Wärmeverteilung in der Dämmebene an der Fassade
• Neue Wärmeabgabe mit Radiatoren, Vorlauftemperatur auf 46°C ausgelegt
• Warmwasser über Frischwassertechnik mit niedrigen Temperaturen
Beteiligte:
Bauherrschaft
Privat