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St. Franziskus

Die emissionsfreie Kirche St. Franziskus - ausgezeichnet mit dem Europäischen und Schweizer Solarpreis 2019

Der röm.-kath. Kirchgemeinde Egg war es wichtig, dass nach der Sanierung der Kirche und seines Nebengebäudes keine fossilen Energieträger mehr verbrannt werden und dass Strom auf dem eigenen Dach produziert wird.

In einer Machbarkeitsstudie wurden verschiedene Sanierungsvarianten evaluiert und die jeweiligen Investitions- und Lebenszykluskosten sowie die Umweltauswirkungen berechnet. Auf dieser Grundlage hat sich die Bauherrschaft für eine partielle Sanierung der Gebäudehülle (Fenster und Dach) sowie den Einbau eines emissionsfreien Gebäudeenergiesystems nach dem 2SOL-Prinzip entschieden.

Auf dem Dach wird konventionelle Photovoltaik (Nordost-Seite) mit PVT-Hybridkollektoren des vorfabrizierten Solardachs (Südwest-Seite) kombiniert. Dieser innovative Ansatz wird sowohl  architektonischen, energetischen als auch ökonomischen Ansprüchen gerecht.  

An der energetischen Sanierung der Kirche St.Franziskus waren mehrere 2SOL-Mitgliedsfirmen beteiligt.

Das Projekt wurde mit dem Europäischen und dem Schweizer Solarpreis ausgezeichnet.
TV-Beitrag auf RSI  (in italienischer Sprache)

  • Foto der Kirche St. Franziskus
    Röm.-kath. Kirche St. Franziskus in Ebmatingen ZH. Auf dem nach Nordosten ausgerichteten Dach wurde eine konventionelle PV-Anlage installiert, auf der gegenüberliegenden Seite eine PVT-Anlage (Hybridkollektoren, die nicht nur Strom produzieren, sondern die Wärme abtransportieren, damit sie zur saisonalen Regeneration des Erdreichs verwendet werden kann, was die Effizienz des Gesamtsystems erhöht).
  • Südwest-Dach mit dem vorfabrizierten Solardach (PVT-Anlage)
  • Foto der Montage des vollständig vorfabrizierten Solardach s
    Das vorgefertigte BS2 Solardach wurde in nur einem Tag montiert.
  • Foto Revisionsöffnung Solardach
    Einfach zugängliche Revisionsöffnungen des Solardachs (PVT)
  • Am Gibel wird deutlich: Von aussen ist nicht zu erkennen, auf welcher Dachseite die konventionelle PV-Anlage (Strom) oder die PVT-Anlage (Strom und Wärme) angebracht wurde.

Ausgangslage

Der hohe Energiebedarf der 1989 errichteten röm.-kath. Kirche St. Franziskus in Ebmatingen wurde mit einer Ölheizung gedeckt, die jährlich 7'000 Liter verbrauchte und dabei 21 Tonnen CO2 ausstiess. Der Bauherrschaft war klar: Das ist weder ökologisch noch ökonomisch. 

Ursprünglich lediglich als Heizungssanierung vorgesehen, führte eine Variantenstudie für den Heizungsersatz zu einer überraschenden Lösung: Die Verbesserung der Wärmedämmung des sanierungsbedürftigen Ziegeldaches und der Ersatz der Fenstergläser im Altbauteil würden genügen, um im Verbund mit einer innovativen Wärmeerzeugung nicht nur die Kirche emissionsfrei zu betreiben, sondern auch ökonomisch vorteilhaft zu handeln. 


Architektur und Energie - ästhetisch und effizient verbunden

Der beauftragte Architekt Daniel Studer legte Wert darauf, dass das markante Dach auch in seiner künftigen Rolle als Energieproduzent weiterhin die feingliedrige Charakteristik des Gebäudes unterstreicht.

Die Südwest-Seite ist vollständig mit pho­to­vol­ta­isch-ther­mi­schen Mo­du­len (PVT) des vor­fa­bri­zier­ten und an einem Tag in­stal­lier­ten BS2 So­lardachs aus­ge­stat­tet, auf der Nordost-Seite ist eine konventionelle PV-Anlage installiert. Die bei­den An­la­gen (PV + PVT) sind op­tisch ein­heit­lich und er­zeu­gen ins­ge­samt rund 80 MWh Strom und 40 MWh Wärme pro Jahr. 

Daniel Studer, Architekt ETH SIA, wollte nebst anderem auch gute Architektur schaffen und sagt: "Wir haben beide Dachseiten vereinigt. Wir verwenden dieselben Module für die Photovoltaik und die Solarthermie; der Unterschied der beiden Bauteile ist nur im Detail zu sehen. Diese einheitliche äussere Wirkung der Photovoltaik- und der Hybridkollektoren in derselben Dachfläche ist ein Novum."

Damit weist die Kir­che St. Fran­zis­kus eine Ei­gen­ener­gie­ver­sor­gung von 221% auf. Das ist natürlich nicht einzig auf die PV/PVT-Anlage zurückzuführen. Erst das optimal abgestimmte Zusammenspiel aller Komponenten des 2SOL-Energiesystems mit seiner Erdsonden-Wärmepumpe und der saisonalen Regeneration des Erdwärmespeichers sowie einer LED-Beleuchtung sorgt für einen hocheffizienten, emissionsfreien Betrieb.

Das innovative Energiekonzept der Kirche St. Franziskus manifestiert sich nach aussen durch das neuartige Dach. Doch darunter verbirgt sich ein intelligentes Gesamtsystem, das Synergien zwischen Technik und Bauwerk nutzt. 

Europäischer und Schweizer Solarpreis 2019

Durch den Einsatz neuer Technik ist es gelungen, Ansprüche an ein zukunftsfähiges Gebäudeenergiesystem mit dem Wunsch nach individueller und einheitlicher Gestaltung zu vereinen. Das würdigt auch die Jury des Schweizer Solarpreises 2019 und schreibt:

«Die Kirchensanierung erfüllt sowohl in energetischer wie auch in ökologischer Hinsicht eine Vorbildfunktion. Dafür erhält die PEB-Kirche St. Franziskus Ebmatingen den PlusEnergieBau-Solarpreis 2019.»

Die energetische Sanierung der Kirche St. Franziskus ist das erste 2SOL-Gebäude, das mit einem Solarpreis ausgezeichnet wurde.

Die Allianz 2SOL dankt der Bauherrschaft und allen am Projekt Beteiligten für ihr grosses Engagement und gratuliert zu den beiden wohlverdienten Auszeichnungen! 

Projektbeschrieb der Solaragentur Schweiz

Winners Brochure: Euorpean Solar Prize 2019

Die Gewinner des Europäische Solarpreises 2019 - 2SOL-Projekt St. Franziskus wurde ausgezeichnet

Die Gewinner des Europäischen Solarpreises 2019. 
5. von links: Louis Landolt, Präsident der Baukommission Röm.-Kath. Kirchgemeinde Egg (Bauherrschaft der Kirche St. Franziskus in Ebmatingen)

Auszeichnung Schweizer Solarpreis 2019
Europäischer Solarpreis 2019 Diplom

Technische Daten

Diese technischen Daten wurden im Zusammenhang mit der Verleihung des Schweizer Solarpreises 2019 von der Solaragentur Schweiz publiziert und von den EKZ bestätigt.

 

Wärmedämmung

Wand: 9 cm U-Wert:  0.21 W/m2K
Dach: 24 cm U-Wert:  0.16 W/m2K
Boden: 8 cm U-Wert:  0.19 W/m2K
Fenster: dreifach U-Wert:  0.70 W/m2K

 

Energiebedarf vor Sanierung [100% | 154%]

EBF: 1'070 m2 kWh/m2a % kWh/a
Warmwasser: 4.3 6 4'601
Heizung: 68 86 72'760
Elektrizität: 6.6 8 7'062
Gessamt-EB: 78.9 100 84'423

 

Energiebedarf nach Sanierung [65% | 100%]

EBF: 1'070 m2 kWh/m2a % kWh/a
Warmwasser: 1.0 2 1'075
Solare Wärme: 39.0 77 41'766
Elektrizität WP: 6.4 12 6'813
Elektrizität: 4.7 9 5'029
Gesamt-EB: 51.1 100 54'683

 

Energieversorgung

Eigen-EV: m2 kWp kWh/m2a kWh/a
PV: 543 89.9 145.2 144.2 78'881
SK Dach: 161 259.5   76.4 41'776
Eigenergieversorgung:        221 120'657

 

Energiebilanz (Endenergie)

  % kWh/a
Eigenenergievesorgung: 221 120'657
Gesamtenergiebedarf: 100 57'683
Solarstromüberschuss: 120 62'974

 

Bestätigt von den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich (EKZ) am 08.07.2019, Daniel Meier, Tel. +41 58 359 57 40

Beteiligte: 

 
Bauherrschaft

Röm.-kath. Kirchgemeinde Egg

Architektur

Daniel Studer, Arch. ETH SIA

HLS-Planung 

W&P Engineering AG

PVT-Planung 

BS2 AG

PVT- Anlage (Hybridkollektoren)

BS2 AG

Wärmepumpe

BS2 AG

Bohrung für Erdwärmesonde

Broder AG